Zum Inhalt springen
FM-Connect Chat

Hallo! Ich bin Ihr FM-Connect Chat-Assistent. Wie kann ich Ihnen helfen?

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Risikomanagement: Anweisende Dokumentation im Facility Management und Gebäudebetrieb

Facility Management: Risiko- & Notfallmanagement » Geschäftsprozess » Anweisende Dokumentation

Anweisende Dokumentation als Fundament des Risikomanagements

Anweisende Dokumentation als Fundament des Risikomanagements

Ein funktionierendes Risikomanagement benötigt nicht nur Strategien und Konzepte – sondern vor allem verbindliche, anweisende Dokumentationen, die operative Sicherheit und Regelkonformität im Alltag gewährleisten. Sie legen konkret und nachvollziehbar fest, wie mit Risiken im laufenden Betrieb umzugehen ist: wer, was, wann, wie und womit tut – im normalen Betrieb, im Störfall und im Notfall. Die anweisende Dokumentation ist das zentrale Instrument zur Umsetzung von Risikomanagement im operativen Gebäudebetrieb. Sie macht Regeln verbindlich, Verantwortlichkeiten eindeutig und Risiken kontrollierbar – revisionssicher, nachvollziehbar und praxisnah. Für alle risikobehafteten Bereiche (z. B. Technik, Sicherheit, Hygiene, IT, Zutritt, Klima) sollten standardisierte Betriebsanweisungen, Checklisten und Handlungsleitfäden erstellt werden – abgestimmt auf Gefährdungsbeurteilungen, rechtliche Pflichten und betriebliche Anforderungen.

Verbindliche Regeln für Sicherheit im Gebäudebetrieb

Ziel und Nutzen der anweisenden Dokumentation

  • Umsetzung der Betreiberverantwortung gemäß BGB, ArbSchG, BetrSichV, DGUV

  • Verbindliche Anleitung für den sicheren, normgerechten Betrieb

  • Risikominimierung durch strukturierte Abläufe

  • Nachweis gegenüber Behörden, Auditoren und Versicherung

  • Grundlage für Schulung, Kontrolle und kontinuierliche Verbesserung

Einleitung und Grunddaten

  • Titel (z. B. „Verfahrensanweisung: Umgang mit technischen Störungen an sicherheitsrelevanten Anlagen“)

  • Geltungsbereich (Gebäude, Systeme, Organisationseinheit)

  • Version, Freigabedatum, verantwortliche Stelle

  • Ziel der Anweisung und rechtliche Grundlagen (z. B. BetrSichV, PrüfVO, DSGVO)

Rollen und Verantwortlichkeiten

  • Betreiberverantwortliche

  • Fachverantwortliche (z. B. IT, Brandschutz, Technik, Reinigung)

  • Interne/externe Dienstleister

  • Eskalations- und Meldewege (mit Zuständigkeiten je Stufe)

Standardablauf im Regelbetrieb

  • Tägliche/wöchentliche Prüf- und Kontrollaufgaben

  • Dokumentationspflichten

  • Übergabe-, Zugangs- und Kontrollprozesse

  • Verantwortungsübergaben bei Schichtwechsel oder Urlaub

Verhalten bei Störung oder Abweichung

  • Meldepflichten und Sofortmaßnahmen

  • Eskalation an definierte Stellen (z. B. GLT, IT, Sicherheitsdienst, FM-Leitung)

  • Kommunikationswege intern/extern

  • Freigabeprozess zur Wiederinbetriebnahme

Notfallmanagement (optional)

  • Definition von Notfällen (z. B. Brand, Leckage, Stromausfall, Datenverlust)

  • Zuständigkeiten, Alarmierung, Erstmaßnahmen

  • Verweis auf Notfall- oder Krisenhandbuch

  • Übergabe an externe Kräfte (z. B. Feuerwehr, Polizei, Notfallservice)

Dokumentation und Nachverfolgung

  • Checklisten, Protokolle, Berichte

  • Fristen und Wiederholungszyklen

  • Ablageorte (analog/digital, z. B. im CAFM-System)

  • Revisionssicherheit und Versionskontrolle

Beispielhafte Einsatzbereiche anweisender Dokumentation

Bereich

Beispiel

Technik

„Betriebsanweisung für Notstromversorgung / Dieselaggregate“

Brandschutz

„Verhalten bei Brandmeldealarm / Löschanlagen-Auslösung“

Zutritt & Sicherheit

„Sofortmaßnahmen bei gestörtem Zutrittssystem“

Datenschutz / IT

„Umgang mit Verlust von mobilen Endgeräten mit Zugriff auf Betriebsdaten“

Reinigung & Hygiene

„Sonderreinigungsmaßnahmen bei biologischem Zwischenfall“

Verkehrssicherung

„Räumdienst bei Wintereinbruch – Ablauf & Zuständigkeiten“

Anforderungen an Sprache, Format und Verfügbarkeit

  • Klare, einfache Sprache, praxisnah, ohne juristische Fachbegriffe

  • Strukturierte Formatvorlagen (Word/PDF oder direkt in CAFM/ISMS)

  • Eindeutige Symbole, Ampelsysteme oder Flussdiagramme bei komplexen Abläufen

  • Digitale Verfügbarkeit in Intranet, CAFM, DMS oder mobilem Zugriff (z. B. per App)

  • Versionierung mit Änderungsdokumentation und Freigabevermerk

Erfolgsfaktoren

  • Erstellung durch Fachverantwortliche in Zusammenarbeit mit Betrieb/Servicepartnern

  • Verbindliche Freigabe durch Geschäftsführung oder Betreiberverantwortung

  • Schulung der Mitarbeitenden und externen Partner auf Basis der Anweisungen

  • Regelmäßige Überprüfung (z. B. jährlich oder anlassbezogen)

  • Koppelung mit internen Audits, Gefährdungsbeurteilungen, Risikoanalysen